Kinobunker 

 

Im Stadtteil Honsberg befindet sich einer von vier noch existierenden Bunkern in Remscheid (Honsberg, Hasten, Lennep, Vieringhausen). Der Bunker in Honsberg wird von dem Museumsverein KinoBunker e.V. – gemeinnütziger Verein seit 2009 – restauriert. Die Mitglieder haben darin eine Ausstellung zum Luftschutzgedanken im ersten und 2. Weltkrieg sowie zur Nutzung des Bunkers in der Nachkriegszeit als Kino, Veranstaltungshalle und Boxarena hergerichtet. Der Verein bietet ca. sechsmal im Jahr eine Führung an, allerdings dürfen wegen der Auflagen der Ordnungsbehörde nur maximal 20 Besucher je Führung teilnehmen.

http://www.kinobunker.de/

http://www.rga.de/lokales/bergische-kultur/bunker-gibts-viel-arbeit-4804808.html

Der Verein hat im Laufe seiner 7jährigen Tätigkeit durch Leihgaben, Schenkungen, Kauf und Nachlass viele Sammlungen für das Museum gewinnen können, so etwa einen beheizbaren Fliegeranzug aus dem Jahr 1944, den ein damals 17jähriger Testpilot der ersten Messerschmidt-Düsenjäger getragen hatte. Die ersten Düsenjäger konnten in großen Höhen über feindliche Angriffsgeschwader hinwegfliegen. Die Alliierten waren beeindruckt und dachten zunächst an die „Wunderwaffe“ der Propaganda, bis sie merkten, dass diese Flugzeuge selbst kaum Schäden anrichteten und beim Landeanflug so langsam wurden, dass man sie gut abschießen konnte.  Der 17jährige konnte sich retten, versteckte seine Uniform gut und entging so einer Gefangenschaft.

1941/42 gebaut, diente der Bunker nach dem Krieg zivilen Zwecken. Während des Krieges wurde der Bunker als Fluchtraum für die Bevölkerung mit einer Sanitätsstation genutzt. Nach dem Bombenangriff auf Remscheid, der die Innenstadt nahezu vollständig vernichtete, waren Wohnungen knapp. Der Bunker diente als Notunterkunft, dann vom März 1946 an bis 1960 als Kino und Veranstaltungsort, z.B. für Boxveranstaltungen.