Schloss Moyland

Nach einer langen Zeit des allmählichen Verfalls, nachdem es von Montgomery als Quartier genutzt worden war, Churchill hier zu Besuch war und schließlich von kanadischen Soldaten geplündert und verwüstet wurde und sogar einem Dachstuhlbrand zum Opfer fiel, erstrahlt das im neugotischen Stil erbaute Schloss mit begehbarem Turm in altem Glanze. Die Familie des letzten Eigentümers, Gustav Adolf Steengracht von Moyland (1902-1969), wegen Kriegsverbrechen als Staatssekretär unter Ribbentrop verurteilt, brachte das Anwesen in die 1990 gegründete Stiftung Moyland ein, die die umfängliche Kunstsammlung der Brüder Franz Joseph (1933-1920) und Hans (1929-2002) van der Grinten dort unterbrachte. Das Land NRW übernahm im Rahmen der Stiftung die Kosten für die Renovierung und richtete unter Nutzung der Beuys-Sammlung das Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen ein.

Im dem neu gestalteten Park des Wasserschlosses sind Skulpturen zeitgenössischer Künstler zu sehen.

Beim Treppenaufgang zum Schluss erinnern Tierfiguren an bedeutende Besucher des Schlosses. So erinnert eine Wolffigur an die „Bissigkeit“ des Philosophen Voltaire, der sich auf Moyland mit Friedrich dem Großen traf. Ein Mops erinnert an den Besuch Chuchills, der von hier aus die „Operation Plunder“ zur Rheinüberquerung 1945 überwachte.