Besuch im C/O Berlin im Amerika-Haus

Das C/O Berlin ist eine seit dem Jahr  2000 im Amerika-Haus mit Ausstellungen vertretene private Sammlung für Fotografie. Im Oktober 2023 zeigt das Haus in einer eindrucksvollen Retrospektive Fotografien von Mary Ellen Mark (1940-2015), die mit Reportage-Fotografien aus der US-amerikanischen Gesellschaft für die Fotoagentur Magnum sozialkritische Beiträge lieferte. Ihr Blick liegt auf den sozial Benachteiligten. Eindrucksvoll ist besonders die Reportage über Mutter Theresa.

Amerika-Haus 
Mary Ellen Mark

Die Bilder sind mit ihren dokumentarischen Inhalten sicherlich nicht schön. Sie werfen ein Bild auf Zustände und Missstände, gehen einem nahe. Bis auf die Aufnahmen aus dem Prostituierten-Viertel in Mumbai in Indien sind die hier gezeigten Fotos in SW. Sie gehen über das Genre der Streetfotografie weit hinaus und rufen trotz des Abstands zu ihrer Entstehung oft ein beklemmendes Gefühl hervor. Nur zu gerne wüsste man mehr über das weitere Schicksal der Familie Damm, z.B. von Jesse, der heute 42 Jahre alt sein müsste. Bei den Bildern aus der Psychiatrie ist man an den Film „Einer flog über das Kuckucksnest“ erinnert.