Homburger Papiermühle (Nümbrecht)

Unterwegs mit dem Fotoforum Wuppertal (August 2021)

Das Oberbergische Land ist reich an Wäldern, Bach- und Flussläufen. Was liegt näher als das Betreiben von Mühlen, so wie hier an der Bröl, einem Nebenfluss der Sieg. Das „Homburger Ländchen“ besaß schon im Mittelalter bis Mitte des 18. Jh. eine relative Selbstständigkeit unter dem Haus der Dynastie von Sayn-Wittgenstein. Bereits im 16. Jh. ist am Ort eine Mühle nachgewiesen. 1842 gründete Wilhelm Geldsetzer eine Papierfabrik und stellte als Erster eine Papiermaschine auf, die das Schöpfen per Hand nicht mehr notwendig machte. 1938 kam eine Holzschleiferei hinzu. 1997 wurde das Unternehmen von dem finnischen Konzern Ahlstrom übernommen, der noch bis 2007 Tapetenpapiere produzierte.

Lars-Helge Geitz gründete 2012 die Homburger Papiermühle Verwaltungs GmbH, die sich mit der Vermietung und Verpachtung von Teilflächen beschäftigt und darüber hinaus die Räumlichkeiten für Events, Fotoworkshops und Filmproduktionen zur Verfügung stellt. Das Fotoforum Wuppertal nutzte die Möglichkeit für einen Besuch im August 2021

Im Luftbild sind die Dimensionen der Papiermühle ersichtlich. Im Gebäudekomplex erinnern allerdings nur große runde Löcher an die zahlreichen Stahlcontainer, in denen der Papierbrei zubereitet wurde. Nur noch wenige Utensilien erinnern an die Papierbandstraßen und Papierroller. Die große Halle beherbergte die Papiermaschine, Betonsockel für Hackschnitzel- und Zellstoffkocher, Bütten und Bleicherei lassen die industriellen Produktionsbedingungen der Papierherstellung erahnen. In einem Trakt steht noch ein Zellstoffkocher. Im Keller findet man alte Akten, darunter Ordner mit Betriebsanweisungen und Unterlagen zur Betriebssicherheit.

Beton dominiert die Location. Im „wohnlicheren“ Eingangsbereich hat Lars-Helge Geitz eine Bar eingerichtet und macht mit riesigen Holzkohlengrills deutlich, dass hier die unterschiedlichsten Nutzungen möglich sind. Offensichtlich kommen Fotografen mit ihren Models gerne hierher, denn zahlreiche Bilder sind ausgestellt.

 

Die Fotografen
 Lost Place der besonderen Art