Freizeit in Emsbüren – Moorlage

30.10. – 02.11.2021  

Da die Freizeit 2020 ausgefallen war, freute man sich um so mehr auf das verlängerte Wochenende in Emsbüren-Moorlage. Das Emsland hat ja für Leute, die wie wir aus orographisch etwas anspruchsvolleren Gegenden kommen, das Image, eher langweilig zu sein: große landwirtschaftliche Flächen mit überwiegendem Maisanbau für die Schweinemast. In der Tat gibt es im Emsland, welches sich schon knapp hinter den nordrheinwestfälischen Grenzorten Ochtrup und Rheine nach Norden bis Papenburg öffnet, sehr viele Mastbetriebe, von denen der größte unlängst wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz bundesweit in Verruf geraten und zudem Zulieferer für den Fleischereibetrieb Tönnies war.

Für unsere Gruppe konnten wir ein Haus in Moorlage am Dortmund-Ems-Kanal nutzen. Diese Bundeswasserstraße von Dortmund über Papenburg (Länge 223 km) geht dann in die Tideems und damit in eine Seeschifffahrtsstraße über. Wir konnten relativ hohes Aufkommen von Binnenschiffen ausmachen, vielfach Gastankschiffe aber auch Schubschiffe mit Schüttgut. Auf der gesamten Länge sind 15 Schleusen notwendig. Wir besichtigten die Schleuse Venhaus, wo derzeit ein Ausbau bis 2026 erfolgt, um auch größeren Binnenschiffen die Fahrt zu ermöglichen.

In Stadtnähe befindet sich das Kraftwerk Emsland, in dem der RWE-Konzern in einer Kombiblock-Anlage sowie Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Anlage eine Nettoleistung von 1.828 MW produziert. Zusätzlich produziert RWE seit 1988 noch in einem Kernkraftwerk Emsland 1.406 MW. Im Rahmen des Atomausstiegs muss die Produktion 2022 abgeschaltet werden. Dieses KKW r war Ersatz für das Kernkraftwerk Lingen (Siedewasserreaktor), welches 1968 ans Netz ging, aber 1977 stillgelegt wurde.

Moorlage
Am Dortmund-Ems-Kanal

 

Ausflug nach Bad Bentheim

Die kleine Stadt Bad Bentheim, nahe der Grenze zu den Niederlanden, beheimatet die größte Höhenburg Nordwestdeutschlands und befindet sich auf einem Sandsteinsockel der Unteren Kreide (Bentheimer Sandstein), der geologisch zum Teutoburger Wald gerechnet wird, während das flache Umland aus Talsandebenen und alten Endmoränen besteht. Die Burg wird urkundlich schon 1020 erwähnt und hat seitdem mehrfach den Besitzer gewechselt. Seit 1804 gehört es den Grafen bzw. Fürsten zu Bentheim und Steinfurt. Im Gegensatz zu dem Schloss in Burgsteinfurt im Münsterland sind Burg und Herrschaftsräume zu besichtigen (mit Ausnahme einiger Räume).

Im Marstall des Schlosses ist derzeit eine Ausstellung von „gopea kunstraum“ zu sehen, einer Initiative zur Förderung von jungen Kunstschaffende an deutschen Kunstakademien im Bereich Malerei, Graphik, Zeichnung. Bilder davon sind im Ordner „Kunst“ untergebracht. Siehe https://ustra-fotografie.de/portfolio/kunst/gopea-kunstraum-im-schloss-bentheim/

 

Ausflug nach Lingen

Die Stadt Lingen ist mit ihren 55.000 Einwohnern die größte Stadt im Landkreis Emsland. Dafür besitzt sie aber eine gut sortierte Einzelhandelsausstattung, womit sie als Mittelzentrum auch Teilfunktionen eines Oberzentrums hat.

Die Geschichte Lingens und des Emslandes war zur Zeit der Reformation sehr wechselhaft. Mal obsiegte die katholische Allianz, mal dominierten die Calvinisten. Obwohl unser Besuch der Stadt an einem katholischen Feiertag, dem 1. November, war, ist in Niedersachsen kein Feiertag. Die Geschäfte sind geöffnet. Trotzdem erinnern zahlreiche Wegkreuze an den Ackerrändern oder im Stadtgebiet an eine katholische Bevölkerung. 52,4 % (April 2021) der Bevölkerung ist katholisch, 18 % lutherisch und 3,7 % reformiert.