Karibik 2019

Vom 02. -24. April 2019 lockten uns vier karibische Inseln, die uns einen Einblick in die karibische Welt mit ihren Stränden, ihrer vulkanischen Natur, der Tier- und Pflanzenwelt sowie dem Lebensgefühl der Kreolen vermittelten: Guadeloupe, St. Lucia, Dominica und Martinique, die wir in dieser Reihenfolge besucht haben. Die Beschränkung auf vier Inseln, die dann doch größer sind, als sie auf der Landkarte erscheinen, ist dem Wunsch geschuldet, nicht einfach alle Inseln „abhaken“ zu wollen, wie es die Kreuzfahrten vermitteln, bei denen zehn oder mehr Inseln angefahren werden mit jeweils einem Tag an Land. Wenn dann zwei oder mehr Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen, ergießen sich die Menschen heuschreckenartig über die Insel. Wir waren dann froh, wenn sie wieder weg waren und der „normale“, langsame Alltag wieder einkehrte.

Guadeloupe 

Guadeloupe ist die erste Insel auf unserer Reise. Wir wählen einen günstigen Flug mit der Air France von Düsseldorf über Paris bis Point-à-Pitre, der Hauptstadt der Insel. In Gosier, südöstlich davon auf Grande-Terre, beziehen wir unser Quartier bei José für vier Tage, vier weitere verbringen wir dann in Deshaies auf Basse Terre. Die beiden Inselteile, verbunden über einen relativ schmalen Landstreifen, formen auf der Landkarte die Umrisse eines Schmetterlings. Während Grande Terre auf Kalkgestein basiert und im Windschatten des Soufrière mit seinen 1.467 m relativ trocken ist, ist Basse Terre vulkanischen Ursprungs und von hohen Niederschlagswerten  gekennzeichnet, die in den höheren Lagen einen Regenwald ermöglichen, der von tiefen Tälern mit zahlreichen Wasserfällen durchdrungen ist. Besonders die Wasserfälle werden gerne erwandert, zum Teil jedoch auf abenteuerlichen Pfaden, so dass man an Geschichten wie „Die Schatzinsel“ u.a. erinnert ist.

Guadeloupe wurde wie auch die anderen Inseln schon früh von einer indigenen Bevölkerung aus dem venezolanischen und mittelamerikanischen Raum besiedelt. 1493 landet Christoph Kolumbus auf der Insel, um seine Vorräte aufzufrischen. Einem Versprechen für die Mönche in Spanien folgend, benennt der die Insel nach dem Wallfahrtsort in Spanien „Nuestra Senora de Guadelupe“. Die Spanier zeigen in der Folge jedoch wenig Interesse an den Windward Islands.

 

Saint Lucia

Die Insel ist selbstständig, gehört aber zum Commonwealth. Das findet Ausdruck in der Währung, dem Ostkaribischen Dollar, der auf Münzen und Geldscheinen das Abbild von Queen Elizabeth II zeigt. Gleichwohl kann man auch mit US-Dollar bezahlen.

Wir wählen als Unterkunft das Mango Beach Inn in der Marigot Bay, welches von einem älteren Ehepaar aus England geleitet wird. Das Haus ist im englischen Kolonialstil gebaut und bietet von der Veranda aus einen Blick auf die Bucht, die jetzt mit ankernden Jollen und imposanten Hochseeschiffen besetzt ist. Marigot Bay ist eine Doppelbucht und diente in den ständigen Auseinandersetzungen zwischen Franzosen und Engländern im 18. und 19. Jh. als Schutz eines englischen Flottillenkommandanten vor den patroullierenden Franzosen, die die Schiffe im hinteren Teil der Bucht nicht entdeckten. Seit 1814 ist die Insel dann dauerhaft in britischem Besitz, 1834 wird die Sklaverei abgeschafft. 1979 erhält die Insel vollständige Souveränität.

Die Hauptstadt ist Castries. Als wir dort sind, liegen die „Aida perle“ und die „Grandeur of the Seas“ vor Anker.

Dominica

Dominica ist die von Vegetation, Tierwelt und Menschen ursprünglichste der vier Inseln. Nach ihrer Deportation durch die Engländer von St. Lucia im 18. Jh. konnten sich ca. 3.500 Menschen der indigenen Urbevölkerung in einem Siedlungsgebiet auf der Ostseite der Insel eine neue Existenz sichern. Die Kalinago, Nachfahren der Kariben, die zwischen dem 8. und 15. Jh. von Mittelamerika aus die Inseln besiedelten, halten ihre Traditionen aufrecht, wählen ein eigenes Oberhaupt, beteiligen sich aber auch an den demnächst in Dominica bevorstehenden generellen Wahlen.

Dominica is according to vegetation, wildlife and people one of the most original islands of the visited four. After being deported by the British from St. Lucia in the 18th century, about 3.500 indigenous poeple of the Kalinago have secured an existence on the eastern side of the island. The Kalinago are descendants of caribs, who inhabited the islands from 8th to 15th century from Central America. They uphold their traditions, choose their own chief, but of course they take part in the general elections.

 

Martinique

Martinique ist die wohl touristisch am besten erschlossene Insel. Wir erreichen die Insel mit der Fähre von Dominica aus in gut 2 Stunden und kommen in Fort-de-France, der Hauptstadt, an. Da wir von hier aus wieder nach Hause fliegen, mieten wir ein Auto am Flughafen an. Schon die Fahrt dorthin über eine Stadtautobahn vermittelt den Eindruck, zurück in Frankreich zu sein, obwohl natürlich Palmen, Zuckerrohrfelder und die typische Stelzenbauweise der Häuser auf die Karibik verweisen.

Wir sind über Ostern dort. Fort-de-France wirkt wie ausgestorben. Die Bewohner der Stadt nutzen das schöne Wetter, um den fast wolkenfreien Montagne Pelée im Norden zu besuchen und zu erwandern. Im Süden locken die schönen Strände oder eine der „Rhumerien“, wo sich vor allem auch Urlauber aus Frankreich mit Rum eindecken.