Daaden / Westerwald

Die diesjährige Freizeit der Freizeitgruppe führte uns nach Daaden in den Westerwald. In der „Zehntscheune“ des Inhabers Traugott Nassauer fanden wir eine Unterkunft für uns 13 Personen. Es hätten aber bis zu 24 Personen Platz gefunden. Der Westerwald machte seinem feucht-kalten Image alle Ehre. Es regnete häufig. Trotzdem konnten wir eine Rundwanderung um Daaden und Ausflüge zum Kloster Marienberg und nach Hachenburg unternehmen.

Daaden

Die Stadt gehört zum Landkreis Altenkirchen (AK) in Rheinland-Pfalz und gilt als Grundzentrum. Seit 1219 als „Gerardus sacerdos de Dadene“ an dem Fluss Daade urkundlich bekannt, hat der Ort seit dem frühen 18. Jh. Bedeutung durch den Bergbau erlangt und stand mit dem Siegerländischen Erzrevier in Verbindung. Ab 1712 wurden im Stadtteil Füsseberg in bis zu 1000 m Teufe bis zur Stilllegung 1965 mehrere Mio. Tonnen Erz (Kupfer, Blei, Zink, Kobalt und Nickel) abgebaut. Heute hat die Gemeinde 4225 EW. Neben der evangelischen Pfarrkirche, die auf romanischen Grundmauern 1722-24 als eine der schönsten Barockkirchen des Westerwaldes gebaut wurde, gibt es zahlreiche Fachwerkhäuser, darunter die „Zehntscheune“. Wie der Name andeutet, waren die Bewohner (mehrere Generationen von Bauern, Handwerkern und Bergleuten) zur Abführung des „Zehnten“ an den Fürsten verpflichtet. Traugott Nassauer erzählt uns, er sei in diesem Haus geboren und habe deshalb als Eigentümer das Haus bei der letzten Renovierung in Zusammenarbeit mit dem Verein des Arbeiterbildungszentrums auf Denkmalschutz und Zweckmäßigkeit geachtet. Im Haus befindet sich ein alter Backofen, der den neusten Brandschutzrichtlinien entspricht und auch in Betrieb genommen werden kann. Nach einer Einweisung durch Herrn Nassauer konnten wir am letzten Abend Pizze nach original italienischem Rezept backen.

Kloster Marienberg

Unweit von Bad Marienberg befindet sich das ehemalige Franziskanerkloster Marienberg. Als Wallfahrtsort ist Marienberg seit 1428 bezeugt, 1494-1503 entsteht die dreischiffige gotische Kirche. 1561 führen die Grafen von Sayn die lutherische bzw. reformierte Kirche ein. Die Wallfahrten werden eingestellt. 1651 heiratet der katholische Graf Salentin Ernst von Manderscheid Ernestine von Sayn-Wittgenstein, aber 1662 heiratet er die protestantische Elisabeth von Erbach. In einer Abmachung wird ihm diese Ehe gestattet, wofür er 1666 das Kloster Marienberg gründet, welches auch nach der Säkularisation und Übernahme durch den preußischen Staat weiterhin als Kloster geführt werden durfte. 1974 verließen die letzten Franziskaner das Kloster; seitdem wurde es bis 2015 als Bildungsstätte der Erzdiözese Köln genutzt. Weiterhin als Besitz der katholischen Kirche finden auch wieder Wallfahrten statt.

Hachenburg

Nicht weit von Marienberg liegt das als Mittelzentrum mit 6223 EW (2022) geltende Hachenburg, dessen Burg (seit 1180) im Laufe der Jahrhunderte zu einem Schloss umgewandelt wurde. Dieses Schloss dient heute der Deutschen Bundesbank als Hochschule. Außerdem beheimatet die Stadt das Forstliche Bildungszentrum für Rheinland-Pfalz. Als wir nach dem Besuch von Kloster Marienberg dort ankommen, öffnen sich die Himmelsschleusen. An den Besuch des Landschaftsmuseums ist nicht zu denken. Wir begnügen uns mit einem Stadtrundgang.