Leitz-Park Wetzlar

Mit dem Fotoforum Wuppertal unterwegs

Kameras der Firma Leica sind seit über 100 Jahren Garantie für hohe Qualität in der Verarbeitung des Kameragehäuses und in der Entwicklung von Objektiven. Von dem hohen Standard in der Produktion konnten sich die Fotografen des Fotoforums Wuppertal bei einem Besuch im Juli (2024) überzeugen.

Wetzlar – Altstadt

Mit 54.629 EW (2023) ist Wetzlar die zwölftgrößte Stadt in Hessen. Damit ist sie Kreisstadt des Lahn-Dill-Kreises und genießt mit ihrer Hochschule und als Kultur-, Industrie- und Handelszentrum eine überregionale Bedeutung im Rhein-Main-Gebiet. Funde aus der Altsteinzeit, germanische Siedlungen und römische Siedlungsreste weisen auf eine frühe Bedeutung hin, die mit einer Karl dem Großen zugeschriebenen Burggründung und als Reichsstadt bis 1803 fortgesetzt wurde. Als Industriestadt mit Bergbau, Verhüttung (Buderus) und optischer sowie feinmechanischer Industrie sichert sich Wetzlar bis heute den Ruf als Hochtechnologiestandort.

Eine Besonderheit ist der Wetzlarer Dom. Nicht nur die unterschiedlichen Bauelemente aus den verschiedenen Bauphasen (von Romanik bis Barock) lassen ihn uneinheitlich erscheinen; mit der Reformation in Wetzlar erklärt sich, dass der Dom heute von beiden Konfessionen abwechselnd genutzt wird (ähnlich dem Altenberger Dom).

Blende acht, die Sonne lacht
Odyssee einer Leica
von Alfons Gellweiler 

Der Fotofreund Alfons Gellweiler, den ich bei der fotocommunity.de zu meinen Freunden zähle, hat im vergangenen Jahr einen Roman herausgebracht, in dem das Schicksal einer Leica aus den 60er-Jahren mit dem Schicksal fiktiver Fotografen verbunden wird: https://www.fotocommunity.de/photo/demnaechst-im-buchhandel-alfons-gellweiler/47459854

„Im Jahr 1965 wird bei Leitz in Wetzlar eine Kamera mit der Seriennummer 10938xx gefertigt, die in der Photodrogerie einer deutschen Kleinstadt an einen Kunden verkauft wird, der sich dieses Meisterstück, eine Leica M3, zwar leisten, aber nicht wirklich glücklich damit werden kann. Zur gleichen Zeit entwickelt in dieser Drogerie ein fünfzehnjähriger Lehrjunge, eine Leidenschaft für die Photographie. Primär mit seinen Augen kann der Leser dessen provinzielle Welt der sechziger Jahre nicht allein durch den Sucher seiner vergleichsweise bescheidenen Kamera erleben. Von einer Leica kann er als Lehrling nur träumen; das Gewünschte liegt noch in der Ferne, verleiht aber gerade deshalb Flügel.
Der Erstbesitzer der Leica sieht sich nach einiger Zeit genötigt, sich von dem teuren Photoapparat wieder zu trennen. Er gelangt im zweiten Kapitel nahezu unbenutzt, in die Hände eines freien Mitarbeiters einer Zeitung und hilft dabei einen kleinstädtischen Skandal aufzudecken.
In einem Zeitraum von über fünfzig Jahren wandert die Messsucherkamera von Hand zu Hand, von Auge zu Auge. Sie befriedigt dabei entsprechend Alter, Beruf oder Interesse der jeweiligen Nutzer sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Ein Student erlebt beispielsweise zusammen mit der Leica die unruhige Zeit an seiner Universität Anfang der 70er Jahre, bevor die Kamera einen Südamerikareisenden begleitet.
Erzählt werden auf knapp 500 Seiten fiktive (Lebens)geschichten einfacher Leute hinter und vor dieser außergewöhnlichen Kleinbild-Sucherkamera, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts in den Händen so bedeutender Photographen wie Henri Cartier-Bresson oder Ernst Haas Geschichte geschrieben hat und so zweifellos zu der Kameralegende schlechthin wurde.
Eingebunden werden die Begebenheiten in den Kontext zeitgeschichtlicher Hintergründe mit zahllosen Bezügen zu zeittypischen Sorgen und Freuden, Problemen und Gepflogenheiten, Musiktiteln und literarischen Werken, politischen Ereignissen und Ideologien.“