Südeifel

Die Wahl für ein verlängertes Wochenende mit der Doppelkopf-Gruppe fiel auf die Südeifel, auf Berkoth (Eifelkreis Bitburg / Prüm). Dort bietet der Eigentümer des Landhauses am Merlbach neben vermieteten Wohnungen auch Ferienwohnungen an, die insbesondere einen größeren Hund wie einen Labrador erlauben. Die angebotene Ferienwohnung erwies sich dann allerdings nicht gerade als geräumig, Einrichtung, Ausstattung und Zustand ließen Zweifel aufkommen, aber da wir wegen des schönen Wetters ohnehin meist draußen waren, auch auf der Wiese oberhalb des Hauses, war das nicht weiter schlimm. Die Fotos zeichnen gar ein idyllisches Bild, wenn man einmal von dem ziemlich räudigen ausgestopften Fuchs in einem Kasten absieht. Um die zahlreichen Oldtimer-Traktoren, vom hohen Gras fast schon überwuchert, tat es einem fast leid, aber für den Eindruck eins wahrlich „verlorenen Platzes“ passte das recht gut.

Clervaux

Während Berkoth und die umliegenden Weiler mit ihren witzigen Namen selbst wenig attraktiv sind, bietet der Naturpark Südeifel mit seinen tiefen Taleinschnitten, seinen Burgen (Dasburg) und Felsformationen (z.B. die Teufelsschlucht bei Irrel) eine Menge an Naturschönheiten. Fährt man nach Luxemburg weiter, gelangt man nach Clervaux (Clerf); das idyllische Vianden ist auch nicht weit.

Abgesehen von der Lage an einer Schleife des Flüsschens Clerve (Klierf) und dem Schloss bietet Clervaux im Schloss eine umfangreiche Foto-Ausstellung „The Family of Man“, eine Sammlung von Schwarzweißfotografien aus einer Ausstellung von 1955 im Museum für Moderne Kunst (MoMA) in New York, die der gebürtige Luxemburger Edward Steichen konzipiert hatte und in mehreren Ländern zeigte, ehe sie seit 1994 dauerhaft in Clervaux verblieb. 2003 wurde die Sammlung mit den Original Silberbromid-Abzügen als Weltkulturerbe deklariert. Steichens Konzept der „Familie Mensch“ stellt das menschlich Gemeinsame in allen Ethnien dar und bietet einen Einblick in die Bewältigung von Lebensabschnitten der Menschen von der Geburt bis zum Tod. Vollzieht sich zum Beispiel die Geburt in westlichen Ländern in einem Krankenhaus, haben die Buschvölker ihre eigenen Rituale, mit denen der Mensch auf die Welt kommt. In 503 Fotografien von 278 Fotografen aus 68 Ländern sieht man auf diese Weise ein Panoptikum menschlicher Verhaltensweisen, die trotz ihrer Unterschiedlichkeit in einer Gemeinsamkeit von Freude und Leid in den jeweiligen Kulturen gipfelt. Die Aufnahme von der konstituierenden Sitzung der UN-Vollversammlung 1948, untertitelt mit der „Erklärung der Menschenrechte“, unterstreicht den Willen, Kriege und Barbarei in Zukunft zu ächten und zu vermeiden.  Angesichts des Ukraine-Krieges seit dem 24.02.2022 wird einem freilich die Schwäche des Menschen und seiner hoffnungsvollsten Institutionen schmerzlich vor Augen geführt. Auch nach 1948 gab immer irgendwo auf der Welt einen Krieg. In der Charta der UN heißt es: „Wir, die Völker der Vereinten Nationen – fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat …“ So sinnvoll die UN sind, weitere Kriege konnte sie seit 1945 nicht verhindern.

 

Teufelsschlucht

Erneuter Besuch für mich in der Teufelsschlucht. Geplant war eine Wanderung hinunter zu den Irreler Wasserfällen. Leider hat die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr die hölzerne Brücke über die Irrel zerstört, Hänge sind abgerissen worden, und der Zauber der Stromschnellen bei meinem ersten Besuch ist dahin. Dafür reizte die Teufelsschlucht mit ihren Felsformationen zu neuen Fotografien. (Siehe auch den Ordner https://ustra-fotografie.de/aktionen/irreler-wasserfall-und-teufelsschlucht/ )