Freizeit in Darup, Münsterland (02.-07.11.2025)

Darup ist ein kleiner Stadtteil von Nottuln im Kreis Coesfeld. Hier betreibt die AWO Essen im historischen Hof Reher (Reer) von 1490 seit 1991 einen Bildungshof mit zahlreichen Zimmern mit je eigenem Bad (insgesamt 34 Betten), wo unterschiedliche Seminare veranstaltet werden und eben auch Freizeittreffen stattfinden können. Schon im vorigen Jahr hatte Christa hierfür angefragt und die Zusage für November bekommen. Leider konnten dieses Mal nicht alle teilnehmen;  wir waren 11 statt wie bisher 15 Personen. Aber der große Speise- bzw. Aufenthaltsraum sowie das rustikale Kaminzimmer fanden trotzdem unsere begeisterte Zustimmung.

Der erste Ausflug ging ins nahe Nottuln, wo uns die Blaudruckerei Kentrup reizte und die schöne Pfarr- und Stiftskirche St. Martinus anlockte. Die gilt neben St. Lamberti in Münster (bekannt für die Schaukäfige, in denen die zum Tode verurteilten Wiedertäufer öffentlich zur Schau gestellt wurden) als bedeutendste und schönste Hallenkirche in Westfalen.

Nottuln
Besuch der Blaudruckerei Kentrup
In der Stadt
Benediktinerabtei Gerleve

Auf dem Weg nach Coesfeld liegt das 1899 durch Schenkung des Bauernhofes Wermelt ins Leben gerufen. Ab 1906 erlebte das Kloster steten Zuwachs; 1936 waren 100 Mönche hier tätig. Auch heute sind immerhin noch 40 Mönche ansässig, die zum Teil wissenschaftlich arbeiten. In der modern wirkenden Klosterkirche befindet sich seit 2016 von dem Bildhauer Bruno Walpoth eine Holzskulptur de hl. Joseph.

Münster

Auch wenn man Münster durch viele Besuche kennt, es ist jedes Mal wieder eine Bereicherung, durch die Stadt zu gehen. Besonders bei dem Bilderbuchwetter am 05.11. gingen einem die Augen auf bei dem reichhaltigen Angebot auf dem Markt vor dem Münster: Blumen, Pilze, Kohlsorten und Früchte, sogar Erdbeeren (woher die wohl kommen?). Auch der Dom lud wieder zum Besuch ein, die Lambertikirche fotografierte ich von innen erstmalig, und die schon weihnachtlich geprägte Dekoration in den Geschäften zeigte zum Teil einen etwas skurrilen Touch.

St. Lamberti

Die Pfarrkirche St. Lamberti, zwischen 1375 und 1525 erbaut, ist durch die am Kirchturm hängenden Eisenkörbe bekannt, in denen die Wiedertäufer Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling 1536 nach ihrer Hinrichtung öffentlich zur Schau gestellt wurden. Dass diese Herren trotz ihrer Gewaltherrschaft posthum mit einem Gemälde bedacht wurden, welche Annette von Droste-Hülshoff in Auftrag gab und seitdem auf Burg Hülshoff zu betrachten sind, ist schon erstaunlich. Vielleicht hatte die Droste aber auch kurz vorher das „Wintermärchen“ von Heinrich Heine gelesen. Der bezog sich in Caput IV im Urteil über den Kölner Dreikönigsschrein und gab folgenden Rat:

Folgt meinem Rat und steckt sie hinein / In jene drei Körbe von Eisen, / Die hoch zu Münster hängen am Turm, / Der Sankt Lamberti geheißen. / Der Schneiderkönig saß darin / Mit seinen beiden Räten, / Wir aber benutzen die Körbe jetzt / Für andre Majestäten.

Seit 1379 besteht zudem die Tradition, dass von 21 Uhr bis Mitternacht ein Türmer oder eine Türmerin zur halben und zur vollen Stunde ins Horn blasen. Der Kirchbau gilt als das bedeutendste sakrale Gebäude der Hallenkirchen der Spätgotik in Westfalen.

Burg Hülshoff und Park