12. Düssel-Tour
Dieses Mal wurde unsere kleine Gruppe in den Düsseldorfer Stadtteil „Himmelgeist“ entführt. Wir trafen uns am Wanderparkplatz Himmelgeister Rheinbogen und bestaunten zunächst das Mickelner Schloss, welches 1843 nach dem Vorbild der italienischen Renaissance erbaut wurde und heute als Gästehaus der nahegelegenen Universität dient. Der Park wurde von Maximilian Friedrich Weyhe angelegt. Zwei mächtige Libanon-Zedern stammen noch aus dieser Zeit. Ein Schild weist zwar auf eine Pflanzung zur Zeit des Vorgängeranwesens von Haus Mickeln im 18. Jh. hin, was aber unwahrscheinlich ist.
Himmelgeist ist mit ca. 2000 EW der kleinste Stadtbezirk und hat das Flair eines kleinen idyllischen Dörfchens. Der Ort wird bereits 904 urkundlich als „quartam in humelgise“ erwähnt. Das Haus Mickeln wird um 1210 als Besitzung der Abteil Atenberg genannt. Also nicht ganz unbedeutend. Das mag die Himmelgeister im frühen 20. Jh. animiert haben, sich einer Eingemeindung nach Benrath entgegenzustellen. Die Lage am Rheinbogen ist für betuchte Düsseldorfer ideal, um hierher zu ziehen, obwohl es an Infrastruktur fehlt. Außer einem Aldi und einem Restaurant gibt es wenig Versorgungsmöglichkeiten.
Unsere Wanderroute führt uns an dem bewusst angelegten Überflutungsbereich des Rheins jenseits des Deichs vorbei an einer alten Kastanie. Diese Kastanie war mit der „Bräutiganseiche“ in Eutin seit 2009 in einer „Fern-Ehe“ verbunden und hatte wie diese sogar eine eigene Postadresse. Leider musste sie bis auf den Stamm gefällt werden. Der Bildhauer Jörg Bäßler schnitzte aus ihrem Stamm eine Skulptur.