Lost Places
Es gibt einige „Lost Places“, die im Rahmen einer Fototour zu besuchen sind, andere dagegen fristen als immer mehr verfallende Objekte ihr Dasein als Schandfleck oder als kaum beachtete Gebäude, nur notdürftig gegen illegales Eindringen geschützt, als Relikte einer längst vergangenen Zeit, wo nur noch Hinweisschilder am Wegesrand darauf aufmerksam machen, dass dort einst eine Zeche, ein Hammer, eine Mühle oder ein Wirtshaus standen. Niemand hat ein Interesse an ihrer Beseitigung, und der Eigentümer ist fern und mangels finanzieller Mittel kaum in der Lage, etwas zu restaurieren oder abzureißen. Diese wahrlich „verlorenen Orte“ möchte ich an dieser Stelle vorstellen.
Zeche Elisabethenglück
Fast glaubt man kaum, dass die Ruinen dort im Wittener Wald die Reste einer der ersten Tiefbauzechen im Ruhrtal sind. 1808 wurde eine Mutung, d.h. der Antrag auf behördlich genehmigten Bergbau, eingetragen, aber erst 1847 dann auch tatsächlich Kohle abgebaut. Es gab mehrere Unterbrechungen; 1926 sind schon über hundert Bergleute bezeugt, die eine Gewerkschaft Elisabethenglück gründen. Nach weiteren Stilllegungen und Wiederaufnahmen des Betriebes war 1962 endgültig Schluss. Bis dahin arbeiteten noch 182 Bergleute dort.
Zeche Rudolph
Auch in Essen, im Stadtteil Kettwig-Oefte, verbergen sich im Wald die Überreste einer ehemaligen Zeche. Das mehrstöckige alte Maschinenhaus gibt noch einen vagen Eindruck von der einstigen Betriebsamkeit mit bis zu 112 Beschäftigten und einer maximalen Förderleistung von 49.296 Tonnen Steinkohle (1957). 1966 war hier jedoch Schluss; seither dringen Efeu, Gestrüpp und Bäume in das Gemäuer ein, welches sich selbst überlassen bleibt.