ExtraSchicht (01. Juni 2024)

Zum 25. Mal feierte man im ganzen Ruhrgebiet von Duisburg bis Unna und Hamm die ExtraSchicht in ehemaligen Zechen, alten Industriebetrieben, im Gasometer in Oberhausen und sogar erstmalig auf der Margarethenhöhe in Essen. Dieses einmalige Ensemble einer Gartenstadt, von der Familie Krupp 1910 in Auftrag gegeben zur Verbesserung der Wohnsituation in einer durch die industrielle Entwicklung chaotisch zersiedelten Stadtlandschaft, zeigt auch heute noch, wie aktuell der Gedanke von 1910 war. Das Wohnen im Grünen und doch stadtnah, das wollen viele heutzutage, und deshalb ist die Liste von Bewerbern um eine Wohnung auf der Margarethenhöhe lang. Die Mietpreise sind moderat; die Krupp-Stiftung als Eigentümerin der Häuser achtet auf eine sozialverträgliche Bewohnerstruktur. Mit Führungen, Ausstellungen und Theaterstücken zog das Viertel viele Besucher an.

 Margarethenhöhe

 

Zeche Zollverein

Das UNESCO-Welterbe ist natürlich immer einen Besuch wert. Das Museum zeigt die Geschichte des Kohlebergbaus, Maschinen und Gerätschaften der Zeche geben Einblick in die Arbeitswelt, dann sorgen die ehemaligen Exponate des Fuhlrott-Museums in Wuppertal für Erstaunen über die Prähistorie. Allein, dafür hatte man als Besucher der ExtraSchicht eigentlich keine Zeit. Denn es lockte das Vincent  Meissner Trio im Rahmen des Klavier-Festival Ruhr mit Modern-Jazz-Klängen, draußen spazierte die strahlende Großpuppe DUNDU auf der XXL-Blumenwiese, auf der Großleinwand war das Champions League-Endspiel zwischen Real Madrid und BVB Dortmund zu sehen (leider 0:2 aus Dortmunder Sicht), und der Künstler Georg Traber gab seinem handbetriebenen Karussell den rechten Schwung, wozu irische Musik erklang. Auch nach der Drohnenshow gegen 00:30 Uhr war noch nichts zu Ende: „De Muzikale Smid“ aus den Niederlanden führte uns seine selbstgebaute Posaune mit Materialien aus dem Baumarkt vor.