Tag des Offenen Denkmals

11.09.2022
Vorwärts

(… und nicht vergessen)

Neben vielen interessanten Denkmalen im Bergischen Städtedreieck wie die PSW Knopffabrik in Wuppertal oder die Feilenfabrik Ehlis in Remscheid (siehe Ordner „Kultur: Technik“) lud auch die ehemalige Konsumgenossenschaft „Vorwärts“ an der Münzstraße in Wuppertal zu einem Besuch ein. Das 1906 bis 1916 errichtete Gebäude beherbergte eine von drei Konsumgenossenschaften im Tal. 1899 gegründet mit 45 Familien als Mitglieder, hatte die Genossenschaft nach dem Umzug zum Sedansberg 1904 schon 3.800 Mitglieder. Weiteres Wachstum war angesagt, vor allem in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg. 1924 schlossen sich die Konsumgenossenschaft „Vorwärts“ in Barmen, „Hoffnung“ in Velbert und „Befreiung“ in Elberfeld zusammen und hatten mehr als 50.000 Mitglieder und 800 Mitarbeiter. Der Name „Vorwärts“ war gewissermaßen Programm, was den Nationalsozialisten nicht passte. Das Gebäude war von 1933-1936 Gefangenenlager der SA und von 1936-43 Wehrmachtskaserne. Von 1943-1953 war darin eine Lebensmittelgroßhandlung, ab 1991 diente es auch Flüchtlingslager. Ein Förderverein versucht, den geschichtsträchtigen Gebäudekomplex zu erhalten und in einem Museum die Geschichte der Konsumgenossenschaften im Rheinland zu zeigen.