Wuppertal-Wichlinghausen

Der Wuppertaler Stadtteil jenseits der zum Fuß- und Fahrradweg umgewandelten Nordbahntrasse ist ein historisch gewachsener Stadtteil, der schon im 8. / 9. Jh. durch Siedler sächsischen Hintergrunds entstanden ist (Orte mit -inghausen deuten im Bergischen Land auf diese Siedlungsgeschichte hin). Auch angrenzende Ortschaften wie Loh, Scheuren und Werth weisen auf einen Höfeverband hin, der in die bis 1929 eigenständigen Stadt Barmen aufging. Aufgrund von Abgrenzungen zwischen den Regionen Berg und Mark ist das Siedlungsbild nicht einheitlich. Es gibt sowohl alte Fachwerkhäuser, die bis ins 17. Jh. zurückreichen (Eylauer Straße, Tütersburg), alte Kotten und durch Industrialisierung entstandene Fabrikkomplexe (Marienburger Straße) mit ihren Werkssiedlungen und Herrschaftshäusern. Eines davon ist die Villa Halstenbach, die 1806/07 durch den Fabrikanten und Kirchmeister Johann Peter Mittelsten Scheid (1768-1844) gebaut wurde und 1896 von Kirchmeister Louis Lekebusch um einen Saalanbau ergänzt wurde. In diesem Saal fanden die Treffen der Bekennenden Kirche im Dritten Reich statt sowie vorbereitende Sitzungen zur Gründung der Rheinischen CDU. Der spätere Ministerpräsident des Landes NRW, Johannes Rau, hatte als Jugendlicher hier Unterricht und begegnete Gustav Heinemann (3. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland), dem Großvater seiner späteren Frau.