MAUSA Vauban

In der im Auftrag von Ludwig XIV. errichteten Festungsanlage von Sébastien Le Prestre de Vauban in Neuf-Brisach befindet sich seit Juli 2018 in den Kasematten ein außergewöhnliches Museum der Straßenkunst. Außergewöhnlich allein schon deshalb, weil es auch an einem Montag geöffnet hat.

Neuf-Brisach ist die Reaktion Ludwigs XIV. auf die Gebietsabtretung von Freiburg an die Österreicher nach dem verlorenen Krieg gegen die Augsburger Liga (1697). Vauban hatte schon in Freiburg eine Festungsanlage gebaut; jetzt errichtete er von 1699-1703 eine mustergültige barocke Militäranlage, zu der eigens der Schifffahrtskanal Canal de Rouflach aus den Vogesen bis nach Neuf-Brisach gebaut wurde, um das Baumaterial heranzuschaffen. 1743 wurde die Anlage bei einem Angriff der Österreicher geprüft; der Angriff wurde abgewehrt. Seither spielte die Festung keine Rolle mehr.

Auch heute liegt die Stadt im Schatten der elsässischen Kulturzentren. Bis auf einige zerstörte oder abgerissene Gebäude bietet Neuf-Brisach jedoch ein einzigartiges Ensemble und mit seinem geometrischen Grundriss ein Beispiel für eine am Reißbrett geplante Stadt.

Das MAUSA Vauban (Musée d’Art Urbain et de Street Art) bietet namhaften Künstlern der Streetart-Szene Gelegenheit, in den Kasematten ihre Ideen zu verwirklichen.

 

 

Neuf-Brisach

Die Stadt hat nur 1.915 Einwohner (2016). Diese pendeln zur Arbeit nach Colmar oder ins Breisgau. Die Stadt wirkt deshalb an diesem Montagmorgen wie ausgestorben. Dafür sind um so zahlreicher Kater und Katzen unterwegs. Auf dem Platz im Zentrum bauen die Schausteller ihre Attraktionen ab; offensichtlich war bis zum Wochenende eine Kirmes im Ort. Der Ort wirkt museal, das Hotel wie eine ferne Erinnerung an frühere Tage.