Sri Lanka
Im Rahmen der Aufarbeitung meiner Dias vergangener Reisen ist Sri Lanka nach Indonesien das zweite asiatische Land. Eine touristische Rundreise mit einer Kleingruppe führte in alle wichtigen Gebiete der Insel. Auch 1981 konnte Trincomalee im Nordosten im Rahmen einer geographischen Exkursion noch besucht werden. Zwei Jahre später war das nicht mehr möglich, da die nach Unabhängigkeit strebenden Tamilen im Nordosten der Insel für Unruhen sorgten und es tatsächlich 1983 zum Bürgerkrieg kam. Die Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen konnte erst nach über 25 Jahren einen militärischen Erfolg verbuchen, aber die internen politischen Konflikte durch ein Zweiparteiensystem mit zusätzlich zahlreichen Splitterparteien führten seitdem auch weiterhin zu einer fragilen Lage. Neben dem Bürgerkrieg war auch der Tsunami von 2004 mit über 45.000 Toten ein herber Schlag für Land und Wirtschaft. Dabei war die Insel unter der Kolonialherrschaft der Briten bis 1948 eine Vorzeigekolonie mit einer funktionierenden Plantagenwirtschaft (Tee, Gummi, Zimt, Kokosprodukte) und einer hervorragenden Infrastruktur. Von 1948 bis 1977 war die Wirtschaftspolitik sozialistisch geprägt, seit 1978 ist die Staatsbezeichnung „Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka“). Hierfür steht in erster Linie die Familie von S.W.R.D. Bandaranaike (1899 – 1959), dessen Tochter Chandrika Bandaranaike die erste singhalesische Ministerpräsidentin stellte und von 1994 bis 2005 als Staatspräsidentin und Vorsitzende der Sri Lanka Freedom Party die Politik dominierte. Einige staatliche Institutionen benutzen auch die vom Portugiesischen abgeleitete und von den Briten übernommenen Bezeichnung „Ceylon“.
Während 1977 in erster Linie Land und Leute, die kulturelle ehemalige Hauptstadt Kandy und die buddhistischen Kulturstätten im Vordergrund standen, konzentrierte sich die geographische Exkursion unter Professor Hanna Bremer auf die geomorphologische Interpretation des Reliefs der Insel.